Sage der Weilermer Schatzhüterinnen

Die Schatzhüterin von der Altenburg

in der Altenburg bei Weiler, wo vordem herrschsüchtigen Ritter gehaust hatten, soll es nie recht geheuer gewesen sein. Manchmal sah man dort zu nächtlicher Stunde eine Frauengestalt umgehen. Es dürfte sich dabei um die Frau des Ritters gehandelt haben, die ihren grausamen Gatten noch an Habsucht übertroffen und unermessliche Reichtümer angehäuft haben soll. Glück hatte ihr dies alles freilich nicht gebracht. Sie hatte selbst mit ansehen müssen, wie ihr Mann von den unterdrückten Bauern an der Burgmauer gesteinigt wurde.


Nach ihrem Tod war sie dazu verdammt, den Schatz so lange zu hüten, bis jemand kam, der ihn hob und das Geld zu guten Zwecken verwendet. Wegen ihres grauenhaften Aussehens aber entmutigte sie fast jeden, der des Weges kam, um ein gutes Werk zu tun.

Als die Rotin, eine alte Frau aus der Weilermer Gegend, einmal des Abends unter der Burg vorbeikam, trat eine Frauengestalt, die einen Rechen trug, aus den Burggemäuer heraus. Sie bat die Rotin inständig, ihr in das Schloss zu Folgen, und versicherte, es werde ihr nichts geschehen. Nur ein  Riesenpudel mit einem großen Schlüssel im Maul werde sie erschrecken. Dem solle sie aber den Schlüssel entreißen, dann könne sie damit eine Geldtruhe öffnen und aus der Fülle nehmen, soviel sie nur wolle.


Die Rotin dacht sogleich, dass die Frau niemand anders sein konnte als die verwunschene Burgfrau von Altenburg. Mit dieser freilich wollte sie sich keineswegs einlassen. da wurde das Gespenst gar traurig, fing an zu weinen und schritt betrübt wieder dem Schlosse zu, um in dessen Mauern zu verschwinden.

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